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Dirk Mueller
Last Updated 02-12-2004
Track Musandam
Das nördliche Oman
mit seinen Bergen von 2000m hatte mich seit der Ankunft im Juni interessiert.
Im UAE Offroad Explorer war die passende Route schnell gefunden -> Track
Musandam. Um genügend Zeit für die Tour zu haben entschied ich mich um 04:30
aufzustehen und die Tour um 05:30 zu beginnen. Das frühe Aufstehen konnte aber
nicht verhindern, dass ich im Dunkeln durch die Berge fahren musste. Doch dazu
später mehr.
Zum Sonnenaufgang war ich in Ras Al Khaimah. Die Route führt an Ras Al Khaimah
vorbei über Rams und Shams nach Tibat. In Tibat befindet sich der
Grenzübergang nach Oman. Geduld ist angesagt da der Pass auf der UAE wie auch
auf der Oman Seite gestempelt wird und 20 bzw. 13 DHS zu bezahlen sind. Nach
20 Minuten ist auch dies überstanden und man hat freie Fahrt auf leeren
Straßen.
Der Weg führt bis Khasab am Meer entlang. Würden am Ufer Bäume wachsen könnte
man fast meinen, am Mittelmeer entlang zu fahren. Einsame Strände laden zum
Baden ein. In Khasab beginnt der eigentliche Track. Hat man den Damm passiert
führt die Schotterpiste in die Berge. Bevor der Track in die Höhen des
nördlichen Oman aufsteigt, bietet sich die Möglichkeit rechts abzubiegen und
zwei Highlights zu erkunden, die Bucht von Khawr Najd und ein Akazien Wald am
Dead End.
Nach der Rückkehr zum eigentlichen Track führt die Schotterpiste in
Serpentinen bis auf 1500m. Bevor man den Fuß des Jebel As Sayh erreicht
durchquert der Track das Hochplateau von Sayh. Kaum zu glauben, aber nach
Regenfällen ist die Ebene von Gras bedeckt. Kurz bevor man den höchsten Punkt
der Route erreicht, bietet sich die Möglichkeit zu einem kurzen Abstecher.
Nach 45 Minuten Wanderung erreicht man einen spektakulären Aussichtspunkt mit
Blick auf Ras Al Kaimah und Khor Khuwair.
Nach der Rückkehr zum Wagen geht es weiter bis auf 1500m. An diesem Tag war es
auf dieser Höhe angenehme 24°C warm oder kalt, je nach Betrachtungsweise.
Leider ist der Jebel As Sayh militärisches Sperrgebiet, so bleibt der Gipfel
von 2087m unerreichbar. Der Track führt anschließend kaum sichtbar an den
Hängen des Jebel As Sayh bis in das Tal des Wadi Bih. Bei Passfahrten in den
Alpen hatte ich keine Probleme mit Höhenangst, aber an diesem Tag hatte ich
meinen Meister gefunden. Mit Kribbeln in den Händen, das Lenkrad fest in der
Hand tastete ich mich den Berg hinunter. 2,2 Tonnen auf rutschiger, steiniger
Piste sicher den Berg hinunter zu bringen, nur durch aufgeschobenes Geröll von
Abgrund getrennt, ist kein leichtes Unterfangen.
Als ich dann endlich im Wadi Bih angekommen war und eigentlich durch das Wadi
zurück nach Ras Al Khaimah fahren wollte, der nächste Schock. Da der Omani
Grenzposten keine Stempel besitzt, war eine Ausreise an diesem Punkt nicht
möglich. Im Off-Road Explorer steht an dieser Stelle "Maybe you are able to
talk your way through". 2 Autos wurden vor mir ebenfalls vom Grenzer
zurückgeschickt. Anscheinend hatten wir nicht richtigen Argumente gefunden.
Also blieb uns nicht anders übrig als umzukehren. Zu diesem Zeitpunkt war die
Sonnen gerade untergegangen. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie aufmunternd
es sein kann, im Dunkeln rund 50Km durch die Berge zurückzufahren. Leider
besitzt mein Pajero nicht den Luxus eines Kurvenlichtes, so dass die Abstieg
am Jebel As Sayh entsprechend lange dauerte. Die Fahrt auf der hell
erleuchteten Landstraße mit offenen Schiebedach am Meer entlang, entschädigte
wenigstens ein bisschen für die zurückliegenden, nervenaufreibenden Etappe.
Trotz allem kann ich diesen Track nur jedem empfehlen. Es ist wirklich die
Königsetappe.
(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken).
