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Dirk Mueller
Last Updated 31-07-2010
Westlich von Sur
Wenn man mehr oder
weniger alles im Umkreis von 4-5 Autostunden gesehen hat, strebt man
irgendwann nach mehr, d.h. wo sind noch weiße Flecken auf der Landkarte, die
es zu erkunden gilt. Meine Wahl fiel auf das Gebirge "Al Hajar Ash Sharqi" nordwestlich von Sur. Es
ist zwar von der Ausdehnung kleiner als der Jabal Al Akhdar, reicht aber
immerhin bis auf über 2000m.
Ich hatte die Gegend um Sur bereits vor ein paar Wochen erkundet (Reisebericht
folgt), sodass die Anfahrt bis Sur kein Problem darstellte. Da es sich um eine
Tour von ca. 1600Km handelt sollte man früh starten. Ich wählte 2:00 Uhr als
Startzeit, um zum Sonnenaufgang bereits kurz hinter Nizwa zu sein. Die frühe
Startzeit ist ein Muss, da man bei einer Erstbefahrung einer Route durch Berge
nie weiß was einen erwartet.
Die Tour führt wie bereits bekannt über den Grenzübergang in Al Ain (Mezayed)
und folgt der Autobahn / Landstrasse über Ibri bis kurz vor Bahla. Hier bietet
sich die Möglichkeit Zeit zu sparen in dem man statt über Nizwa zu fahren direkt
nach Adam abbiegt. Die Abkürzung ist teilweise schlecht ausgeschildert, so
dass man eher den Hinweis Schildern nach Salalah folgen sollte, als nach
Schildern Richtung Adam zu suchen. Hat man Adam erreicht geht es weiter nach
Ibra über Sinaw und Al Mudaybi. Hat man die Bundesstrasse 23 erreicht, biegt
man rechts nach Sur ab und folgt der 23 bis nach Sur.
Am Ortseingang von Sur muss man Richtung Qalhat abbiegen. Die Strasse führt am
Meer entlang und mündet an einer Erdgas Verladestation in eine Schotterpiste.
In Qalhat beginnt der Aufstieg in die Berge. Je nach Zustand der Piste sollte
man die Differentialsperren sowie die Untersetzung aktivieren. Ich habe an
diesem Tag gelernt, dass ein Landcruiser erst zu voller Geländetauglichkeit
hochläuft, wenn man diese kleinen Helfer aktiviert.
Die Strecke ist eine der Schönsten die man durchs Gebirge fahren kann. Die
Strasse windet sich immer höher und die atemberaubende Aussicht auf das
Gebirge, das Meer und Sur lädt zu zahlreichen Fotostopps ein. Es gibt nur
wenige Abzweige und man sollte sich immer auf der "Hauptstrasse" halten. Der
Weg führt weiter nach Halut. Bevor man Halut erreicht, steigt die Strasse
weiter an. Der Verlauf ist an den Berghängen gut zu erkennen und lässt
erahnen, was noch zu bewältigen ist.
Kurz vor Halut erreicht man den höchsten Punkt und die Strasse fällt steil in
das nächste Wadi ab. Auch hier macht durchaus Sinn mit der
Getriebeuntersetzung zu fahren, um die Geschwindigkeit ohne Bremseinsatz auf
einem vertretbaren Niveau zu halten. Nachdem man das Wadi erreicht hat steigt
der Weg wieder an und führt durch enge Schluchten weiter hinauf. An der
nächsten Gabelung muss man geradeaus fahren, da Weg rechts zurück zur Küste (Tiwi)
führt.
Um aber das Tal der schwarzen Steine zu fotografieren, macht es Sinn dem Weg
ein Stück folgen. Nach dem Fotostopp heißt es auf die eigentliche Route
zurückzukehren.
Die Strasse führt in teilweise steilen Kehren weiter den Berg hinunter. Auch
hier macht es Sinn immer wieder stehen zu bleiben und die tollen Farben der
Felsen zu fotografieren. Hat man das Wadibett erreicht folgt man dem
"Flusslauf" und erreicht nach ein paar Kilometern endlich wieder festen Boden
unter den Rädern. Auf der Asphalt Strasse muss man rechts abbiegen, um die
korrekte Richtung einzuschlagen.
Auf dem Rückweg nach Ibra bietet sich die Möglichkeit rechts auf einen kleinen
Berg mit einem Mobilfunkumsetzer zu fahren und den Rückblick auf das gewaltige
Felsenmassiv des "Al Hajar Ash Sharqi" zu genießen.
Rückblickend kann ich nur sagen es war die schönste und aufregendste Tour,
aber auch die längste mit 22 Stunden Fahrzeit, die ich bisher in den UAE oder
Oman unternommen habe. Ich kann Sie nur jedem empfehlen, 5 Sterne.
(Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken).
